Als geschweißtes Stahlrohr bezeichnet man ein Stahlrohr mit einer Schweißnaht in Längsrichtung. Gemäß GB/9711.1 dürfen geschweißte Stahlrohre mit einem Durchmesser von mehr als 914,4 mm zwei gerade Schweißnähte aufweisen, wobei der Winkel zwischen den Schweißnähten 180 Grad beträgt. Die Schweißnaht muss die gleichen technischen Parameter wie eine herkömmliche Schweißnaht aufweisen.
Nach dem Produktionsprozess wird zwischen folgenden Kategorien unterschieden: ERW-Hochfrequenz-Stahlrohre mit gerader Naht, JCOE-Stahlrohre mit gerader Naht und gewalzte Stahlrohre mit gerader Naht.
Der Begriff „Stahlrohr mit gerader Naht“ ist ein Oberbegriff für hochfrequenzgeschweißte, unterpulvergeschweißte, elektrisch geschweißte und Rohrleitungsrohre sowie für Rohre, die im Rahmen anderer Herstellungsverfahren gefertigt werden. Bei hochfrequenzgeschweißten Stahlrohren wird der Skin-Effekt von Hochfrequenzstrom genutzt, um an beiden Enden des Stahlblechs innerhalb kurzer Zeit hohe Temperaturen zu erzeugen. Durch Extrusion und äußere Krafteinwirkung entsteht eine echte Stumpfstoßverbindung des Grundmaterials ohne Schweißdraht. ERW-Hochfrequenz-Stahlrohre mit gerader Naht werden aus warmgewalztem Bandmaterial hergestellt, wodurch eine gleichmäßige Wandstärke von ca. ±0,2 mm erreicht werden kann. Dies bietet weitere Vorteile. In den letzten Jahren haben verschiedene Gasleitungsnetzprojekte und Gasunternehmen ERW-Stahlrohre als Hauptstahlrohre für städtische Rohrleitungsnetze weit verbreitet eingesetzt. Derzeit machen ERW-Hochfrequenz-Stahlrohre 60 % des weltweiten Stahlrohrverbrauchs aus.
Das gerade Nahtrohr ist oft das von JCOE hergestellte, beidseitig unterpulvergeschweißte gerade Nahtrohr. Es wird im JCOE-Kaltumformverfahren hergestellt, wobei Schweißdraht für die Schweißnaht verwendet und der Lichtbogen gleichzeitig mit Pulverflussmittel untergetaucht wird. Daher die Bezeichnung „unterpulvergeschweißtes gerades Nahtrohr“. Das unterpulvergeschweißte gerade Nahtrohr ist im Produktionsprozess sehr flexibel und kann in jeder Spezifikation und Wandstärke zwischen 325 mm und 1420 mm gefertigt werden, um den weltweit üblichen Stahlrohrnormen zu entsprechen. Hochfrequenzgeschweißte gerade Nahtrohre hingegen werden üblicherweise in Standardabmessungen hergestellt. Hochfrequenzgeschweißte gerade Nahtrohre werden oft als Standardrohre bezeichnet und in der Branche von unterpulvergeschweißten geraden Nahtrohren oder thermisch expandierten Hochfrequenzgeschweißten geraden Nahtrohren unterschieden.
Leitfaden für die Verwendung von geschweißten Stahlrohren: unterteilt in folgende Kategorien: allgemein geschweißte Rohre, verzinkte geschweißte Rohre, sauerstoffgeblasene geschweißte Rohre, Drahtummantelungen, metrische geschweißte Rohre, Tragrohre, Tiefbrunnenpumpenrohre, Automobilrohre, Transformatorenrohre, elektrisch geschweißte Dünnwandrohre, elektrisch geschweißte Sonderformrohre und spiralgeschweißte Rohre.
Geschweißte Stahlrohre werden üblicherweise zum Transport von Flüssigkeiten unter niedrigem Druck eingesetzt. Sie bestehen aus Stahl der Sorten Q195A, Q215A und Q235A. Alternativ können sie auch aus anderen, gut schweißbaren Baustählen gefertigt werden. Stahlrohre werden Prüfungen wie Wasserdruck-, Biege- und Abflachungstests unterzogen und unterliegen bestimmten Oberflächenanforderungen. Die übliche Lieferlänge beträgt 4–10 m, wobei häufig auch feste Längen (oder die doppelte Länge) bestellt werden. Die Spezifikation der geschweißten Rohre wird durch den Nenndurchmesser (in mm oder Zoll) angegeben. Dieser kann vom tatsächlichen Durchmesser abweichen. Je nach Wandstärke unterscheidet man zwischen Standard- und verstärkten Stahlrohren. Die Rohrenden werden in Gewinde- und gewindelose Rohre unterteilt.
Verzinkte Stahlrohre: Um die Eigenschaften von Stahlrohren zu verbessern, werden diese üblicherweise (schwarze Rohre) verzinkt. Es gibt zwei Arten der Verzinkung: Feuerverzinkung und Elektroverzinkung. Die Feuerverzinkung erzeugt eine dickere Schicht, während die Elektroverzinkung kostengünstiger ist.
Sauerstoffblasgeschweißte Stahlrohre: Diese Rohre werden für die Stahlherstellung im Sauerstoffblasverfahren verwendet und sind in der Regel kleinkalibrig. Sie sind in acht verschiedenen Ausführungen von 3/8 Zoll bis 2 Zoll erhältlich. Hergestellt werden sie aus Stahlband der Güteklassen 08, 10, 15, 20 oder Q195-Q235. Zum Korrosionsschutz sind einige Rohre aluminisiert.
Drahtrohr: Es handelt sich um ein gewöhnliches, elektrisch geschweißtes Stahlrohr aus Kohlenstoffstahl, das im Betonbau und bei verschiedenen Projekten zur elektrischen Energieverteilung eingesetzt wird. Der übliche Nenndurchmesser liegt zwischen 13 und 76 mm. Die Wandstärke des Drahtrohrs ist relativ gering, weshalb es meist beschichtet oder verzinkt wird und eine Kaltbiegeprüfung erforderlich ist.
Metrische geschweißte Stahlrohre: Die Spezifikation bezieht sich auf nahtlose Rohre. Die geschweißten Stahlrohre werden in Millimetern hinsichtlich Außendurchmesser und Wandstärke angegeben. Sie werden aus normalem Kohlenstoffstahl, Kohlenstoffstahl oder normalem niedriglegiertem Stahl warm- oder kaltgeschweißt oder warmgeschweißt und kaltgezogen. Metrische geschweißte Rohre werden in Standard- und Dünnwandrohre unterteilt. Standardrohre werden üblicherweise als Strukturbauteile wie Getriebewellen oder für den Transport von Flüssigkeiten verwendet, während Dünnwandrohre zur Herstellung von Möbeln, Lampen usw. eingesetzt werden. Die Festigkeit und Biegefestigkeit der Stahlrohre werden geprüft.
Rollenrohr: Wird für Bandförderrollen verwendet und besteht aus elektrisch geschweißtem Stahlrohr, üblicherweise aus Q215-, Q235A-, B- oder 20-Stahl, mit einem Durchmesser von 63,5–219,0 mm. Es gelten Anforderungen an den Biegegrad des Rohrs; die Endfläche muss senkrecht zur Mittellinie stehen. Üblicherweise werden Elliptizitäts-, Hydraulikdruck- und Abflachungsprüfungen durchgeführt.
Transformatorrohre: Sie werden zur Herstellung von Transformatorkühlrohren und anderen Wärmetauschern verwendet und bestehen aus normalem Kohlenstoffstahl. Ihre Bearbeitung erfordert das Abflachen, Aufweiten, Biegen und die Durchführung von hydraulischen Prüfungen. Die Stahlrohre werden in festen oder mehreren Längen geliefert, und es gelten Anforderungen an den Biegegrad.
Stahlrohre in Sonderform: Vierkantrohre, Rechteckrohre, Hutprofilrohre, Stahlrohre für Hohlprofil-Türen und -Fenster aus gummibeschichtetem Stahl, geschweißt aus normalem kohlenstoffgebundenem Baustahl und 16Mn-Stahlbändern, hauptsächlich verwendet als Komponenten für Landmaschinen, Stahlfenster und -türen usw.
Geschweißte dünnwandige Stahlrohre: werden hauptsächlich zur Herstellung von Möbeln, Spielzeug, Lampen usw. verwendet. Dünnwandige Rohre aus Edelstahlbändern finden heutzutage breite Anwendung in der Möbelindustrie, im Dekorationsbereich, bei Zäunen usw.
Spiralgeschweißte Stahlrohre werden hergestellt, indem ein Band aus niedriggekohltem oder niedriglegiertem Baustahl entsprechend dem Spiralwinkel (Formwinkel) zu einem Rohrrohling gewalzt und anschließend die Rohrnaht verschweißt wird. So können auch schmalere Stahlbänder verwendet und Rohre mit großem Durchmesser gefertigt werden. Spiralgeschweißte Rohre werden hauptsächlich für Öl- und Gastransportleitungen eingesetzt. Ihre Spezifikationen werden durch Außendurchmesser und Wandstärke angegeben. Spiralgeschweißte Rohre können ein- oder beidseitig geschweißt sein. Die geschweißten Rohre müssen den geltenden Vorschriften hinsichtlich Wasserbeständigkeit, Zugfestigkeit der Schweißnaht und Kaltbiegeverhalten entsprechen.
Veröffentlichungsdatum: 06.06.2023
